Die Spezialisten von Karl Gross planen und realisieren Projektverladungen über den Hafen Rotterdam – ein Abgangs- und Empfangshafen mit großem Potenzial für Sendungen mit Übergröße und/oder -gewicht
Der Hafen Rotterdam zählt zu den größten Seehäfen der Welt und ist Europas größter Tiefwasserhafen. „Ozeanriesen“ können den Hafen aufgrund seiner Tiefe direkt über das Meer anlaufen. Das ist vor allem für die immer größer werdenden Containerschiffe von Relevanz – aber nicht nur. „Der Hafen befindet sich im stetigen Ausbau – nicht nur für Containerverladungen sondern auch für den Break Bulk und Heavy Lift Bereich. Gerade für Out-Of-Gauge-Sendungen entwickelt er sich zunehmend zu einem echten ‚Full-Service-Hafen‘. Bestimmte Hafenteile sind auf das Handling von Projektladung spezialisiert. Die technische Ausstattung zum Beispiel in puncto Hafen- und Schwimmkräne für die Verladung ganz verschiedenartiger Sendungen mit Übergröße und -gewicht ist gut. Und begleitende Servicebereiche wie zum Beispiel Verpackungsbetriebe oder Firmen, die sich auf das Stauen von übergroßer Ladung auf Flat Racks spezialisiert haben, sind direkt vor Ort“, erzählt John Touw, Director von Karl Gross International B.V. in Rotterdam. Und: „Auch die Anbindung des Hafens ist ein echter Vorteil.“
Ein Hafen mit weitläufigem Anschluss
Der Hafen ist an ein weitläufiges Wasserstraßennetz angeschlossen, das nach West-, Mittel- und Osteuropa reicht.
Den Rotterdamer Hafen direkt vor der Tür, wissen unsere niederländischen Spezialisten um die Verschiffungsmöglichkeiten, die der größte Tiefwasserhafen Europas neben dem Containerumschlag bietet. Dabei zielen unsere Experten vor allem auf Projektverladungen ab, denn „Rotterdam ist eine gute Alternative zu Antwerpen, wenn es um Projektverschiffungen aus beziehungsweise nach Süddeutschland, in das Ruhrgebiet oder die DACH-Region geht“, sagt John Touw. Als einen Grund nennt er die vorteilhafte Anbindung an das europäische Wasserstraßennetz.
„Über den Rhein ist der Hafen an ein weitläufiges Wasserstraßennetz angeschlossen, das nach West-, Mittel- und Osteuropa reicht“, so John Touw. „Oft sind Projektsendungen schlicht zu groß oder zu schwer für einen Transport auf der Straße. Hier kommen dann Vor- oder Nachläufe per Binnenschiff zum Tragen.“
Break Bulk – oft zu schwer für die Straße
Unlängst kam das einem unserer Kunden – ein Maschinen- und Anlagenbauer aus Süddeutschland – zugute. Ein Maschinenteil sollte auf schnellstem Weg in die USA verschifft werden. Die Ladung bestand unter anderem aus drei Kisten mit einem Gewicht von 148, 133 und 84 Tonnen. „Werden Anlagen und Maschinen beziehungsweise deren Komponenten verschifft, sind Frachtstücke mit einem Gewicht von mehr als 80 Tonnen keine Seltenheit“, wissen unsere Projektlogistik Spezialisten. „Bei solchen Gewichtseinheiten stehen Straßentransporte über weite Strecken – vom Inland bis zum nächstgelegenen Seehafen etwa – oft gar nicht zur Debatte. Entweder sind die Lasten für die Straßen und Brücken schlichtweg nicht tragbar oder es werden keine Transportgenehmigungen ausgestellt.“
So musste auch für die drei Kisten eine alternative Transportmöglichkeit organisiert werden. Also wurden die Schwergewichte per Binnenschiff in den Rotterdamer Hafen verbracht und auf ein konventionelles Frachtschiff umgeladen. „Um Zeit zu sparen, wurden die Kisten wasserseitig vom Binnenschiff an Bord des Schiffes, das mit entsprechendem Bordgeschirr ausgerüstet war, gehoben“, sagt unser Projektteam, das die Umladung vor Ort betreute. Nach fachgerechter Sicherung der Ladung an Bord, ging es auf direktem Weg in Richtung USA.
Exporte und Importe ohne Umwege
Für Importe und Exporte in das nichteuropäische Ausland bietet der Rotterdamer Hafen einen weiteren Vorteil. „Für viele Reedereien ist Rotterdam bei Importen der erste Löschhafen und bei Exporten der letzte Ladehafen“, erklärt John Touw. Daraus resultiert in der Regel eine kürzere Transitzeit für den Seetransport. „Bei der Verschiffung von Anlagen und Maschinen ist Zeit ein wichtiger Faktor. Es muss oft schnell gehen. Verlader oder Empfänger, die zum Beispiel in Südwestdeutschland sitzen, können mit Verschiffungen via Rotterdam gleich zweifach profitieren: nicht nur die Transitzeiten für den Seetransport sind im Vergleich zu deutschen Nordhäfen etwas kürzer, sondern auch die Transitzeiten der Binnenschiffe, wenn es um Vor- oder Nachläufe geht."
Der Hafen bietet großes Potenzial für internationale Projektverladungen.