Beim Thema Türkei-Verladungen denken viele zuerst an Transporte per LKW. Dabei kann ein Transport per Seefracht durchaus eine interessante und vorteilhafte Option sein.

Preislich im Vorteil

Eine Verschiffung per Seefracht ist gegenüber einem LKW Transport in der Regel (deutlich) günstiger. Diesen Vorteil kann man sich zu Nutze machen, wenn man für eine Lieferung entsprechende Zeit zur Verfügung hat. Dabei geht es nicht um Wochen, sondern um Tage. Ein Beispiel: Ein Transport per LKW von Deutschland nach Istanbul dauert in der Regel drei bis vier Tage. Die Transitzeit eines Containerschiffs von Antwerpen nach Istanbul liegt bei acht Tagen. Inklusive Vorlauf und Nachlauf kann man für einen Door-to-Door Transport in die Region Istanbul dann mit zehn bis zwölf Tagen rechnen.

Das kann insbesondere auch dann interessant sein, wenn eine Lieferung aus mehr als einem Container besteht und sich die preislichen Vorteile der Seefracht entsprechend skalieren.

Auch für Waren, deren Warenwert nicht gerade hoch ist, ist eine Verladung per Seefracht eine interessante Variante, um den Anteil der Transportkosten an einer Lieferung möglichst gering zu halten.

Vergleichsweise stabil

Anders als im LKW Segment sind die Preise für Seefrachten ab Nord-West-Kontinent – also den norddeutschen Häfen und den Westhäfen – recht stabil. Natürlich unterliegen auch sie gewissen Schwankungen. Diese sind aber im Ausmaß deutlich geringer als im LKW Sektor.

Regelmäßiger Service

Planbarkeit ist für Lieferungen nicht nur bei der Preiskalkulation wichtig. Auch ein entsprechend planbares Serviceangebot ist wichtig. Hier bietet der Bereich der Seefracht eine gute Anzahl von Reedereien mit regelmäßigen und damit gut planbaren Abfahrten auf der Tradelane Türkei.

Sicherheit der Waren

Warendiebstahl ist immer wieder ein Thema. Insbesondere, wenn Güter konventionell getruckt also  per Planen-LKW transportiert werden. Hier bietet ein Seetransport den Vorteil, dass die Waren in Containern gestaut im Schiff verladen sind. Damit wird schlicht das Diebstahlrisiko für Waren, das entsteht, wenn LKW Fahrer Pausen einlegen müssen, umgangen.

Schwere Güter und OOG-Ladung

Innerhalb der EU dürfen standardmäßig nicht mehr als 40t über die Strasse rollen. Das bezieht sich auf das Gesamtgewicht eines Transports, also inkl. LKW, Chassis etc.. Diese Beschränkung führt dazu, dass die Gewichtsbeschränkung für die Ladung oft bei 22t liegt. Gerade bei schweren Gütern, wie Stahl und Stahlprodukten, ist diese Grenze schnell erreicht. Auf See können dagegen auch standardmäßig größere Gewichte transportiert werden.

 

Es sind weniger Transportgenehmigungen als bei reinen Straßentransporten vonnöten.

Auch für Ladung mit Übermaßen zeigen sich Vorteile beim Transport per Seefracht. Zum einen kann Out-Of-Gauge Ladung nicht nur per Break Bulk Schiff transportiert. Oft ist eine Verladung per Containerschiff möglich, womit man sich die regelmäßigen Abfahrten, die Termintreue und die kürzeren Transitzeiten der Containerschiffe im Vergleich zu den Break Bulk Schiffen zu Nutze machen kann. Zum anderen müssen bei einer Verschiffung per Seefracht deutlich weniger Transportgenehmigungen für einen Straßentransport eingeholt werden. Hier werden in der Regel Transportgenehmigungen von der Ladestelle bis zum Ladehafen und vom Löschhafen bis zum Bestimmungsort benötigt. Beim einem OOG-Transport komplett auf der Straße wären dagegen entsprechende Genehmigungen auch für die Transitländer notwendig.


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